Der Klassizismus steht in der Bildenden Kunst einschließlich der Architektur für eine Strömung, in der die Nachahmung des 
   klassischen Altertums – der griechischen und der römischen Antike – zum Programm erhoben wird. Der Klassizismus ist in 
   der Kunstgeschichte von der Mitte des 18. bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts anzusiedeln und folgte der Epoche des 
   Barocks. Da die Rezeption der Antike bereits seit der Renaissance ein wiederkehrendes Thema in den Künsten war, wird der 
   Begriff gelegentlich auch schon für entsprechende Strömungen der früheren Epochen angesetzt. Abgelöst wurde der 
   Klassizismus im 19. Jahrhundert vom Historismus.
   
  
  
  
  
   Die Prinzessinnengruppe von Johann Gottfried SchadowIn der Architektur wird auf den Formenkanon des griechischen 
   Tempelbaus zurückgegriffen.
   
  
  
  
   In der Malerei lösen sich die Künstler von dem meist allegorischen Programm der Barockzeit und malten Szenen aus der 
   griechischen und römischen Antike, die oft einen „patriotischen“ Hintersinn haben. Wichtig sind Gesten, Gebärden und die 
   Komposition der Figuren in der Gruppe, was der Malerei einen theatralischen Zug verleiht. Die Konturen werden klarer und 
   die pastose Farbgebung verschwindet zugunsten eines flächigen Farbauftrages mit klar abgegrenzten Farben. Manche 
   Kunsttheoretiker sehen daher im Klassizismus eine Art „Zäsur“ zwischen Rokoko und Impressionismus. In Illustrationen 
   sind Umrissradierungen für den Klassizismus charakteristisch.